Das Thema 2011

 Vom Schmerz…

Als ein Alarmsignal für Verletzungen und Störungen hat der Schmerz eine wichtige Funktion für den Erhalt der Integrität eines komplexen Organismus. Er soll das Bewusstsein auf den Punkt, an dem das Problem auftritt, fokussieren und damit dafür sorgen, dass Maßnahmen ergriffen werden, um es zu beseitigen.

Innerhalb des gesamten Spektrums der Empfindungen hat der Schmerz eine starke Priorität, die es fast unmöglich macht, ihn zu ignorieren. Er drängt andere Emotionen in den Hintergrund und fordert unnachgiebig Beachtung und permanente Aufmerksamkeit, bis er sein Ziel erreicht hat und die Integrität des Systems wiederhergestellt ist.

Gleichzeitig sorgt er dafür, dass an den Stellen, wo Verletzungen aufgetreten sind, starke Kräfte konzentriert werden, die eine Heilung herbeiführen können. Normalerweise ungenutzte oder verborgene Ressourcen werden hierfür aktiviert und zur Wiederherstellung eingesetzt.

Wenn die Ursache des Schmerzes vollständig beseitigt ist, hört er auf und räumt das Feld wieder für andere Empfindungen. Bereiche, die vollständig oder zum größten Teil wiederhergestellt wurden, können sogar resistenter gegen ähnliche Einflüsse werden und lösen dadurch seltener neuen Schmerz aus. Ist ein Schaden jedoch so groß, dass er nicht vollständig beseitigt werden kann, bleibt das Signal unter Umständen noch sehr lange als dauernder Hinweis auf ein weiterhin bestehendes Problem aktiv.

Die Ausstellung ‚Vom Schmerz…‘ wird eine Reflektion über Charakter, Ursachen und Wirkungen dieser Empfindung sein. Sie versucht, aus sehr persönlichen Perspektiven die Ambivalenz des Phänomens zu erarbeiten. Sie wird von Leid handeln, von Verzweiflung und Not, aber auch von der Stärke die daraus hervor gehen und dem Nutzen, der daraus entstehen kann.